Inhalt Gesundheitstipp des Monats: Schwitzkuren
   Heilpflanzenportrait: Schwarzer Holunder

 

Januar - Gesundheitstipp des Monats:

Schwitzkuren

Die einen schwören auf Schwitzkuren zu Beginn einer Erkältung, die anderen lehnen sie ab.

Aber was müssen Sie dabei beachten?

 

  • Der Einsatz ist i.d.R. zu Beginn von banalen Infekten in Form von Tees.
  • Schwitzen ist zwischen 15 Uhr und 16 Uhr effektiver, da hier die ‚Schwitzbereitschaft’ des Körpers am größten ist.
  • Trinken Sie den Tee kurz vor dem Hinlegen unter einer warmen Decke oder im Bett.
  • Hüllen Sie sich nach Trinken des schweißtreibenden Tees warm ein (evtl. mit Hilfe einer Wärmflasche).
  • Wechseln sie nach Ende der Schwitzkur die befeuchtete Kleidung.

 

Wichtig: unterlassen Sie Schwitzkuren, wenn Sie unter Herz-Kreislaufbeschwerden leiden, besonders bei Bluthochdruck!

 

Das Trinken heißer Getränke begünstigt das Schwitzen, doch gibt es für Tees auch Pflanzen, die speziell einen schweißtreibenden Effekt haben.

 

Dazu zählen Holunderblüten und Lindenblüten. Beide werden bei Erkältungskrankheiten eingesetzt und haben zusätzlich noch einen schleimhautschützenden Effekt, d.h. sie lindern auch Halsschmerzen oder trockenem Reizhusten.

Der Vollständigkeit halber wären auch Mädesüßblüten zu nennen, die unterstützend eingesetzt werden können. Allerdings sollten diese nicht bei Jugendlichen unter 18 Jahren eingesetzt werden und auch nicht bei Personen, die eine Unverträglichkeit gegenüber Salicylsäure haben!

Heilpflanzenportrait: Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)

Holunder

(weitere Namen: Holler, Holder, Achenstaude, Holderkopf, Elderbaum, Huskolter, Zibke, Schotschen, Kischke, Keilken)

 

Schwarzer Holunder gehört zu den ältesten Heilpflanzen und ihm wurden viele wunderwirkende Kräfte zugeschrieben.

Die Germanen verehrten ihn als heiligen Baum und man glaubte, dass Hollerzweige vor allem Übel schützen und ein am Haus gepflanzer Hollerstrauch vor bösem Zauber, Blitz und Feuer bewahre.

Zum Heilen wurde die Pflanze in früheren Zeiten vielfältig verwendet, z.B. gegen Wassersucht, rheumatische Beschwerden, Schlangenbisse, Geschwüre, gegen Gelbsucht, Entzündungen, Verbrennungen und vieles mehr.

 

Holunder wächst als Strauch oder kleiner Baum bis 7m hoch. In der Blütezeit von Mai bis Juni wachsen die gelblich-weißen Blüten in flachen, doldenartigen Rispen, die zu überhängenden kugeligen, schwarzen Früchten reifen.

Verwechslungsgefahr besteht mit dem Zwergholunder (auch Attich, führt noch stärker zu Nebenwirkungen, siehe unten). Ein Merkmal zur Unterscheidung vom schwarzen Holunder ist, dass der Strauch des Attich nicht verholzt.

 

Anwendung:

Heute findet der schwarze Holunder in der Naturheilkunde Anwendung

  • als schweißtreibendes Mittel zu Beginn von fieberhaften Erkältungskrankheiten
  • als schleimhautschützendes Mittel bei Katarrhe der oberen Luftwege und trockenem Reizhusten
  • als immunstärkendes Mittel
  • als stoffwechselförderndes und harntreibendes Mittel

 

Eingesetzt werden die Blüten und Beeren:

Blüten

als Tee verwendet, je nach Anwendungsbereich in Mischungen mit weiteren Kräutern,

z.B. 2-3 TL mit 150ml heißem Wasser überbrühen, 10 Minuten ziehen lassen, mehrmals täglich, und bei Schwitzkuren besonders in der 2.Tageshälfte, trinken.

 

Beeren

wichtiger Hinweis: verzehren Sie die Beeren niemals roh! Diese enthalten Harze, welche Übelkeit und Erbrechen verursachen.

Die Beeren müssen gekocht und heiß entsaftet werden, da die Harze durch die Hitze zerstört werden.

Der Saft ist sehr vitamin- und mineralstoffreich. Holundersaft regelmäßig über die kalte Jahreszeit genossen, stärkt das Immunsystem und kann Erkältungskrankheiten vorbeugen.